15.05.23
Buchfink
Der Buchfink (Fringilla coelebs) ist ein weiterer Vertreter der Familie der Finken (Fringillidae). Er hat einen unverkennbaren Gesang und zählt zu den Vogelarten, die in Europa am häufigsten vorkommen.
In unseren Regionen leben zwischen 7 550 000 und 9 050 000 Brutpaare. Obwohl der Bestand leicht zurückgegangen ist, gilt der Vogel als nicht gefährdet.
Aussehen
Wie auch viele andere Vertreter der Finkenfamilie hat auch der männliche Buchfink ein recht buntes Federkleid. Sein Gesicht sowie der Brust- und Bauchbereich zeigen sich in rotbraunen Tönen mit weißen Akzenten. Die Zeichnung setzt sich bis zu den Flanken des Tieres fort. Seine Stirn hebt sich mit einem tiefen Schwarz deutlich ab.
Den Kopf des Buchfinken ziert eine blaue Haube, die bis zum Nacken reicht. Sie wird immer wieder von einem olivgrün-braunen Gefieder unterbrochen, das sich bis über den gesamten Rücken zieht. Auf den Flügeln dominiert ein Muster aus schwarzen Federn, die mit weißen und zitronengelben Streifen ausgeschmückt sind. Die gleiche Färbung findet sich auch auf den Schwanzfedern wieder.
Weibliche Buchfinken haben ein deutlich dunkleres Federkleid. Bei ihnen dominieren olivgrüne und braune Farbtöne. Der Unterbauch ist im Vergleich zum restlichen Gefieder heller gefärbt. Während bei den männlichen Buchfinken Schnabel und Beine rosa gefärbt sind, zeigen sich die Körperteile bei den Weibchen in Grau. Lediglich das Muster der Flügel und Schwanzfedern haben sie mit ihren Artgenossen gemein.
Klang
Kennst Du den Gesang des Buchfinken? Auch wenn Du ihn nicht genau zuordnen kannst, hast Du ihn bestimmt schon einmal gehört. Die Strophen setzen sich aus hellen Zwitscherlauten zusammen, die der Vogel sehr schnell hintereinander bildet.
Die Sequenz besteht aus drei Teilen: Er beginnt mit mehreren Lauten in einer mittleren Tonhöhe, die in einen hohen Triller übergehen. Im letzten Strophenabschnitt wechselt er von einer tieferen Tonlage wieder in eine höhere, sodass ein klanglicher Bogen entsteht.
Sein Konzert gibt der bunte Vogel von Februar bis Juli. Dafür beginnt er sogar 10 Minuten vor Sonnenaufgang. Solltest Du im Sommer mit geöffnetem Fenster schlafen, hat er Dich vielleicht schon das eine oder andere Mal geweckt.
Ernährung
Der Schnabel des Buchfinken ist kurz und breit. Da er zudem äußerst robust ist, kann der Vogel ohne Probleme grobe Körner in schnabelgerechte Stücke zerteilen und sogar Nüsse knacken. Vor allem im Herbst und Winter greift er daher auf die Futterquelle zu. Darüber hinaus frisst er gern Sämereien und Bucheckern.
Neben pflanzlicher Nahrung nehmen die Singvögel auch Spinnen, Larven und Insekten zu sich. Besonders in der anderen Jahreshälfte, wenn diese reichlich vorhanden sind, gehen sie auf die Suche. Ihr Nachwuchs ernährt sich ebenfalls von der proteinreichen Nahrung.
Brutzeit
Sobald die Temperaturen etwas steigen, beginnt im Mai die Brutzeit der Buchfinken. Um sich auf den Nachwuchs vorzubereiten, baut das Weibchen ein Nest aus Zweigen, Gräsern, Wurzeln und Moos. Damit sie dabei nicht gestört oder gar vertrieben wird, bewacht ihr Brutpartner ihr Revier. Das Nest befindet sich mehrere Meter über dem Boden, wahlweise in Bäumen oder Hecken.
Sobald die Brutstätte fertig ist, legt das Buchfinkweibchen vier bis fünf Eier. Diese haben eine beige, leicht bläuliche Schale mit bräunlich-violetten Akzenten. Sie marmorieren das Ei. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpfen die Jungen. Als Nesthocker sind sie danach für weitere 14 Tage von ihrer Mutter abhängig, die sie mit Futter in Form von Larven und Insekten versorgt.
Bis die jungen Buchfinken komplett selbstständig sind, sind ihre Eltern weiterhin für sie da ‒ auch wenn sie das Nest schon längst verlassen haben.
Lebensraum
Die bunten Singvögel zieht es vor allem in Gebiete mit viel Baumbestand. Daher halten sie sich bevorzugt in ländlicheren Regionen sowie in Laub-, Nadel- und Mischwäldern auf. Aber auch in Wohnsiedlungen, Gärten und städtischen Parks sind sie unterwegs.
Buchfinken sind bei uns das ganze Jahr über heimisch. Obwohl die Vögel eher in Wäldern vorkommen, besuchen sie doch immer wieder unsere Gärten. Laut NABU zählten sie 2022 zu den 15 Vogelarten, die dort am häufigsten beobachtet wurden.
Im Winter sind sie sogar vermehrt anzutreffen. Du kannst sie bei der Futtersuche unterstützen, indem Du Futterspender mit einer Streufuttermischung in die Zweige hängst oder auf Deinem Balkon platzierst. In dem Fall bedient er sich gern an Nussbruch, Sonnenblumenkernen und Samen.
Weitere wissenswerte Fakten rund um den Buchfink
- Der Buchfink ernährt sich besonders gern von Bucheckern. Diesen Früchten verdankt er auch seinen Namen. Der erste Teil seines Namens lässt sich genau darauf zurückführen. Fink hingegen bezieht sich auf seinen Gesang.
- Niederschlag macht dem Vogel nichts aus. Er singt selbst bei Regen ‒ was ihm den Status als Regenboten eingebracht hat.
- In früheren Jahrhunderten war der Buchfink wegen seiner eingängigen Melodie äußerst gefragt. Daher wurde er, wie auch der Gimpel, oft in Käfigen
Bildquelle(n):
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