16.08.23
Nistkasten für Wildvögel: ein Vogelhotel im eigenen Garten
Wenn sich im Frühjahr die Sonne langsam mehr zeigt und die Temperaturen auf ein angenehmes Level steigen, blüht die Natur wieder auf.
Viele unserer heimischen Vogelarten kommen aus ihren Winterquartieren zurück. Im April beginnt dann bei den meisten gefiederten Freunden die Brutzeit. Mit einem Nistkasten unterstützt Du die Wildvögel in dieser Zeit optimal.
Nistkästen: perfekt für den Frühling
In der Brutzeit ziehen die Wildvögel ihren Nachwuchs heran. Bis die Küken geschlüpft sind, ist allerdings eine Menge Arbeit nötig. Für die Aufzucht suchen sich die erwachsenen Vögel im ersten Schritt einen passenden Partner. Manche Vogelarten gehen lebenslange Partnerschaften ein, wie der Feldsperling. Bei anderen wiederum wechselt der Partner von Jahr zu Jahr. Hierzu gehören der Stieglitz und die Heckenbraunelle.
Ganz gleich, wie die Partnerwahl ausfällt: Damit die Eier geschützt und weich liegen, benötigt jedes Vogelpärchen ein Nest. Je nach Region sind die Möglichkeiten allerdings stark eingeschränkt. Es finden sich nicht überall die passenden Bedingungen für jede Vogelart.
Mit einem Nistkasten für Wildvögel in Deinem Garten oder an Deiner Hauswand hilfst Du ihnen dabei, eine geeignete Brutstätte zu finden. Sie gewährt den Tieren ausreichend Schutz und verkürzt die Suche nach einem sicheren Nest.
Die Lösung für Höhlenbrüter
Nistkästen sind besonders für Höhlenbrüter attraktiv. Sie haben ganz besondere Ansprüche an ihre Brutstätte. Erst sobald das Nest rundum, mit Ausnahme eines Ein- und Ausgangs, geschlossen ist, fühlen sie sich geschützt. Zu den Höhlenbrütern zählen unter anderem Grauschnäpper, Stare und Kohlmeisen.
Nistkästen bieten genau diesen Schutz. Dennoch sind sie von innen hohl, sodass die Vögel weiterhin ihr Nest nach ihren Wünschen bauen und auspolstern können. Wenn Du bereits einen Nistkasten hast, konntest Du vielleicht schon einmal beobachten, wie die gefiederten Freunde mit allerhand Baumaterial in der Öffnung verschwunden sind.
Nistkästen sind, wie ihr Name bereits vermuten lässt, besonders im Frühjahr zur Brutzeit gefragt. Wenn Du also einen Nistkasten für Wildvögel kaufen oder sogar selbst bauen möchtest, solltest Du dies bereits im Herbst oder Winter tun. Wenn Du ihn zu der Zeit aufhängst, haben die Vögel die Möglichkeit, im Winter darin Schutz vor der Kälte zu suchen.
Worauf muss ich bei einem Nistkasten für Wildvögel achten?
Die Vogelhotels gibt es in vielen verschiedenen Variationen und Farben. Was die optische Gestaltung und Dekoration angeht, kannst Du ganz nach Deinem Geschmack wählen. Damit der Nistkasten seinen Zweck erfüllt, solltest Du beim Kauf einige Aspekte beachten:
- Die Kästen haben Einfluglöcher mit unterschiedlichen Durchmessern. Daher eignen sie sich nur für bestimmte Vogelarten, die auch hindurchpassen. Es gibt verschiedene Standardgrößen, die einen Großteil der Arten einschließen. Solltest Du in Deinem Garten einen bestimmten Vogel vermehrt sehen, bietet es sich beispielsweise an, einen genauen Blick auf den benötigten Durchmesser zu werfen.
- Die Nistkästen hängen das ganze Jahr über im Freien. Um lange bewohnbar zu bleiben, sollte das verwendete Material witterungsbeständig Meist wird dafür Holz oder Holzbeton verwendet. Sowohl beim Kauf eines fertigen Nistkastens als auch beim Bau eines eigenen solltest Du darauf ein besonderes Augenmerk legen.
- Damit sich die Nistkästen leicht reinigen lassen, ist es praktisch, wenn sie eine abnehmbare Front oder eine aufklappbare Seitenwand Dadurch entfernst Du altes Nistmaterial problemlos und kommst an das Innere zum Reinigen heran.
Der optimale Standort für Nistkästen
Um den Wildvögeln eine wertvolle Unterstützung zu bieten, ist nicht nur die passende Größe der Behausung wichtig, sondern auch der Standort. Gerade in der Brutzeit und während der Aufzucht ihrer Nachkommen sind Vögel recht wehrlos und somit eine leichte Beute für Fressfeinde.
Daher ist es wichtig, dass Du das Häuschen mindestens in 1,5 bis 3 Metern Höhe anbringst. So können die Vogeleltern in Ruhe brüten. Gleichzeitig solltest Du aber weiterhin die Möglichkeit haben, den Nistkasten abzunehmen, um ihn zu reinigen. Schließe diese Überlegung bei der Standortsuche mit ein.
Die Behausung sollte nicht zu sehr der Sonne ausgesetzt sein, da sie sich sonst zu stark erwärmt. Suche Dir einen Ort im Halbschatten, etwa einen Baum oder eine Hauswand.
Pflege und Reinigung des Nistkastens
Dank eines Nistkastens finden Vogeleltern jedes Jahr eine sichere Unterkunft in Deinem Garten. Dafür ist es wichtig, dass Du das Häuschen nach der erfolgreichen Aufzucht einmal gründlich sauber machst. Von den Vormietern bleibt nämlich nicht nur das mittlerweile leere Nest zurück, sondern auch Verunreinigungen, wie etwa Vogelkot.
Durch die Reinigung senkst Du die Gefahr, dass der Nistkasten zu einer Quelle für Krankheitserreger wird. Gleichzeitig bietest Du den Wildvögeln im nächsten Jahr eine bezugsfertige Behausung. Entferne dazu einfach das nun nicht mehr benötigte Nest samt aller Materialien.
Sind die Verschmutzungen sehr grob, kochst Du das Häuschen mit etwas heißem Wasser aus und lässt es im Anschluss gut trocknen. Vermeide dabei die Verwendung von chemischen Reinigern. Nachdem alles wieder trocken ist, kannst Du die Bruthilfe wieder einsetzen.
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