24.02.23
Heimische Vogelarten in Deutschland
In unseren Gärten ist ganz schön was los. Gerade in den warmen Frühlings- und Sommermonaten hören wir überall Gezwitscher und sehen Vögel mit ihrem bunten Federkleid umherfliegen. Wusstest Du, dass es in Deutschland um die 320 verschiedenen Vogelarten gibt? Das ist eine beachtliche Anzahl. Zeit, sie etwas besser kennenzulernen.
Alle Arten in einem Beitrag vorzustellen, würde den Rahmen allerdings sprengen. Dafür findest Du nachfolgend – als Einstieg – grobe Unterscheidungsmerkmale zwischen den Vogelarten.
Die häufigsten Vogelarten in Deutschland
Wer nun über die Zahl der Vogelarten gestolpert ist, weil in seinem Garten seiner Meinung nach längst nicht so viele Vogelarten vorkommen: Natürlich sind manche Vogelarten stärker vertreten als andere. Halte stets Ausschau, möglicherweise fällt Dir doch noch eine Vogelart ins Auge, die normalerweise nicht in Deinem grünen Wohnzimmer präsent ist ‒ oder sich sehr gut tarnen kann.
Im Winter beispielsweise besuchen diese 10 Vogelarten unsere Grundstücke auf der Suche nach Nahrung am meisten:
- Haussperling
- Kohlmeise
- Blaumeise
- Amsel
- Feldsperling
- Elster
- Buchfink
- Grünfink
- Ringeltaube
- Rotkehlchen
Bei manchen Arten ist ein zweiter Blick notwendig. Die Kohlmeise hat beispielsweise ein sehr ähnliches Gefieder wie die Blaumeise, allerdings hat sie einen schwarzen Kopf- und Brustbereich, während die Blaumeise eine blaue Haube trägt.
Es lohnt sich also, die kleinen gefiederten Freunde einmal ganz genau zu beobachten. Setz Dich doch einmal mit einem heißen Getränk an Dein Fenster und schau, wie viele unterschiedliche Vögel Du zu Gesicht bekommst.
Unterscheidung: Zugvögel und Standvögel
Nicht alle hier heimischen Vögel sind das ganze Jahr über bei uns. Viele Vogelarten zieht es im Herbst in wärmere Gebiete, um dort der Kälte zu entfliehen. In Deutschland gibt es ungefähr 240 Vogelarten, die sich ab September für die große Reise in den Süden bereit machen.
Einige Vogelarten wie die Nachtigall oder der Kuckuck nehmen dabei sehr weite Strecken auf sich und fliegen sogar bis nach Südafrika, dafür starten sie schon im August. Andere Zugvögel zieht es in den Mittelmeerraum. Sie werden übergeordnet als Kurz- bis Mittelstreckenzieher bezeichnet. Zu ihnen gehören Arten wie der Kranich, der Kiebitz, das Rotkehlchen oder die Singdrossel. Für sie beginnt die Reise überwiegend ab September.
Bei manchen Vögeln spielt es zudem eine Rolle, in welchen Teilen ihres Verbreitungsgebietes sie angesiedelt sind. Die Vertreter aus den nördlichen Gebieten sind meist Zugvögel, während die Verwandten aus den südlichen Regionen als Standvögel auch über den Winter dort bleiben. Das ist unter anderem beim Buchfink, dem Rotkehlchen und der Feldlerche der Fall.
Das Gegenstück zu den Zugvögeln bilden die eben schon erwähnten Standvögel. Sie bleiben das ganze Jahr über in unseren Gefilden. Um den eisigen Wintertemperaturen zu trotzen, fressen sie sich ein Fettpolster an und plustern ihr Federkleid auf. Zu ihnen gehören beispielsweise die Meise, der Haussperling und die Amsel.
Unterscheidung: Körner-, Alles- und Weichfutterfresser
Wenn Du Dir die Schnäbel der verschiedenen Vogelarten einmal genau anschaust, fällt Dir vielleicht auf, dass sie verschiedene Formen haben. Von zarten, langen Schnäbeln bis hin zu kurzen, robusten Varianten gibt es ein großes Spektrum. In Abhängigkeit davon unterscheiden sich auch die Futterpräferenzen. Die heimischen Vogelarten bei uns in Deutschland werden dahingehend in drei große Gruppen aufgeteilt: die Weichfutter-, Alles- und Körnerfresser.
Weichfutterfresser
Die Bezeichnung lässt bereits auf das Futter schließen, das diese Vögel bevorzugen. In ihr Beuteschema fallen vor allem feine Sämereien wie Kleie, Haferflocken oder Mohn. Sie sind klein genug, dass die Vögel sie mit ihrem zarten Schnabel bequem aufnehmen können. Darüber hinaus fressen Weichfutterfresser Insekten wie Hermetialarven oder Mehlwürmer. Auch Früchte stehen auf ihrem Speiseplan. Kleine Beeren, Obststücke oder Rosinen versorgen sie mit einer Extraportion Vitaminen.
Zu den Weichfutterfressern zählen:
- Amsel
- Rotkehlchen
- Drossel
- Zaunkönig
- Heckenbraunelle
- Star
- Gartenrotschwanz
- Schwalbe
Körnerfresser
Körnerfresser haben im Vergleich zu Weichfutterfressern einen dickeren Schnabel, mit dem sie sogar Schalen öffnen können. Sie ernähren sich hauptsächlich von groben Körnern wie Buchweizen oder Sonnenblumenkernen. Auch Erdnussbruch fressen sie gern.
Typische Vertreter der Körnerfresser sind unter anderem:
- Gimpel
- Sperling
- Fink
- Goldammer
- Stieglitz
- Kernbeißer
- Zeisig
- Fichtenkreuzschnabel
Wusstest du, dass alle Vögel als junge Küken vor allem Insekten und anderes Weichfutter fressen? Erst wenn sie etwas älter sind, steigen Körnerfresser auf grobe Körner um.
Allesfresser
Allesfresser sind die Allrounder der heimischen Vogelarten. Sie passen ihre Nahrungssuche flexibel der vorherrschenden Jahreszeit an. Von Frühling bis Herbst ernähren sie sich wie Weichfutterfresser von feinen Sämereien und Insekten. In den kalten Wintermonaten bedienen sie sich an Körnern.
Folgende Arten sind Allesfresser:
- Kleiber
- Meise
- Specht
- Eichelhäher
Heimische Vogelarten in Deutschland füttern
Die kleinen gefiederten Freunde unterhalten uns je nach Vogelart das ganze Jahr über mit ihrem Gesang. Wenn sie nicht gerade in den Zweigen sitzen, fliegen sie durch unsere Gärten oder hüpfen auf dem Boden herum auf der Suche nach Futter.
Gerade im Winter entschließen sich viele Vogelfreunde dazu, den Vögeln etwas Gutes zu tun und sie zu füttern. Das zusätzlich bereitgestellte Wildvogelfutter hilft ihnen dabei, ihren Nährstoffbedarf zu decken und sorgt für gut erreichbare Futterstellen.
Allerdings bietet ein artgerechtes Futter den kleinen Sängern nicht nur im Winter Vorteile. Du kannst es ihnen ruhig das ganze Jahr über geben. Dadurch bietest Du ihnen eine verlässliche Quelle, auf die sie zurückgreifen können, wenn sie in der freien Natur nicht ausreichend Insekten oder Sämereien finden. Achte darauf, die Futterstelle sauber zu halten.
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